Am 6. und 7. Dezember haben wir zwei Workshops organisiert, die sich auf kreative Tätigkeiten mit einem handgeführten 3D-Druckstift konzentrierten. Diese kostenlosen Workshops fanden am Freitagnachmittag und Samstagvormittag statt und zählten insgesamt 20 Teilnehmer, vor allem Studierende der Universität des Dritten Alters an der TUL. Die Workshops wurden von Pavel Sadílek geleitet, der sich bereits bei einer früheren Veranstaltung, dem Malen mit Seifenblasen, an der Lessing-Grundschule in Zittau bewährt hatte.
Zu Beginn des Workshops erlernten die Teilnehmer die grundlegenden Techniken im Umgang mit dem 3D-Druckstift. Innerhalb der ersten halben Stunde beherrschten alle die Basisfertigkeiten, die für die anschließende kreative Arbeit notwendig waren. Das Thema der Workshops war die Herstellung von Weihnachtsdekorationen. Zu diesem Anlass habe ich mit Hilfe von KI weihnachtliche Schablonen vorbereitet, die den Teilnehmern den Einstieg in ihre kreative Arbeit erleichterten. Während des Workshops entstanden flache Schneeflocken sowie dreidimensionale Objekte wie Weihnachtsbäume mit Dekorationen. Die Bäume wurden mit einer Technik gestaltet, bei der Papierkegel mit geschmolzenem Filament umwickelt wurden.
Unter den Teilnehmern der Workshops waren überwiegend Frauen, aber es nahm auch ein Mann teil, und zwei Großmütter brachten ihre Enkelkinder, Eliška und Matěj, mit. Die Kinder arbeiteten hauptsächlich mit Niedertemperaturstiften, die für PCL-Filamente (Polycaprolacton) geeignet sind. Dieses Material schmilzt bereits bei 60-80 °C, was die Arbeit damit für Kinder sicherer macht, während Standardstifte PLA-Filamente (Polymilchsäure) verarbeiteten, die Schmelztemperaturen von etwa 180-200 °C benötigen.
Da unser Projekt Wissenschaft und Kunst verbindet, haben wir den Teilnehmern während der Workshops auch technische Informationen zu den verwendeten Materialien vermittelt, insbesondere zu deren Herstellung und Abbaubarkeit. PLA wird aus erneuerbaren Ressourcen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt und hat eine geringere CO2-Bilanz als petrochemische Kunststoffe. Es ist biologisch abbaubar, zerfällt jedoch nur unter kontrollierten Bedingungen in Kompostieranlagen bei Temperaturen von 50-60 °C. In der Natur dauert dieser Abbau Jahre bis Jahrzehnte. PCL hingegen wird zwar aus petrochemischen Vorprodukten hergestellt, zeichnet sich aber durch eine hohe biologische Abbaubarkeit aus: im Boden zersetzt es sich innerhalb von wenigen Monaten, in einer beheizten Kompostieranlage sogar innerhalb von nur wenigen Wochen. Obwohl die Herstellung beider Kunststoffe organometallische Katalysatoren (meist Zinnverbindungen) und erhebliche Energiemengen erfordert, können sie mit etwas Toleranz als umweltfreundliche Materialien angesehen werden.
Obwohl die Teilnehmer des Workshops am Freitag sehr geschickt waren und viele interessante Kreationen entstanden sind, hatten wir mit technischen Problemen zu kämpfen. Zwei Stifte gingen kaputt, und da wir nicht genügend Ersatz hatten, musste am Samstagvormittag eine Teilnehmerin musste uns verlassen, was uns sehr leidtat. Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, haben wir zusätzliche Stifte gekauft und sind nun bestens vorbereitet.
Der Workshop dauerte etwa drei Stunden und erhielt sehr positives Feedback. Obwohl wir ursprünglich geplant hatten, dass einige der Werke für unsere Ausstellung zum Thema 3D-Druck und Kristalle verbleiben, nahmen die meisten Teilnehmer ihre Kreationen mit nach Hause, was wir natürlich verstehen. Unser Ziel ist es, Kreativität und Bildung zu fördern, und das Wichtigste ist, dass die Workshops ein Erfolg waren und die Teilnehmer Freude an der Arbeit mit dem 3D-Druckstift hatten. Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir den Workshop im Januar und Februar wiederholen, wobei das Thema nicht mehr Weihnachtsdekorationen sein wird. Im nächsten Jahr wird der Workshop auf die Herstellung von Schmuck und Modeaccessoires ausgerichtet sein.
Hana Křížová
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